Das Blindsieb und seine Bedeutung für einen gelungenen Espresso
Schmeckt der Espresso aus deiner Maschine ranzig? Dann solltest du eine „Rückspülung“ mithilfe eines Blindsiebs bei deiner Maschine vornehmen.
Ranziger Geschmack?
Dieser Fehler unterläuft sowohl Einsteigern als auch Profis. Der Espresso ist ungenießbar, weil der Geschmack ranzig ist. Um diesen Mangel zu beheben, werden diverse Brühsiebe durchprobiert, die Espressobohnen und Mahlgrade gewechselt und die Maschine in Dauerschleife gespült. In der Regel ohne Erfolg. Dabei wird nämlich die Reinigung des Brühkopfs vergessen. Hierzu eignet sich am besten ein Blindsieb.
Wozu einen Blindsieb?
Geschmack und Reinigung hängen zusammen: Und die Brühgruppe mit dem Brühkopf und dem integrierten Duschsieb nehmen dabei eine entscheidende Rolle ein. Logischerweise sollten diese also stets sauber gehalten werden. Das Problem hierbei ist Folgendes: Im Kaffee sind Öle enthalten, die sich bei der Benutzung der Espressomaschine im Brühkopf und im Duschsieb festsetzen und unter Wärmeeinwirkung schnell ranzig werden. Diese „Ranzigkeit“ überträgt sich auf den Espresso, der im Ergebnis nach und nach schlechter schmeckt. Das klassische Spülen der Maschine kann die ranzigen Öle nicht entfernen. In diesem Fall hilft die sogenannte Rückspülung.
Wie wird eine Rückspülung durchgeführt und welche Rolle spielt das Blindsieb dabei?
Das Blindsieb ist im Prinzip wie ein gewöhnliches Sieb. Allerdings hat das Blindsieb keine Löcher und ist damit wasserundurchlässig, damit der entsprechende Druck für die Rückspülung innerhalb der Brühgruppe und der Maschine aufgebaut werden kann.
So geht man vor:
Vor der Rückspülung sollte die Brühgruppe gespült und mit einer Bürste von groben Verunreinigungen befreit werden. Danach setzt man das Blindsieb in den Siebträger ein und fügt etwa einen halben Teelöffel Kaffeefettlöser hinzu.
Die nächsten Schritte:
Jetzt wird der Siebträger in die Brühgruppe eingesetzt und ein Bezug gestartet, damit Druck in der Brühgruppe aufgebaut wird. Nach 5-10 Sekunden kann der Bezug beendet werden, woraufhin sich das Wasser aus dem Inneren der Maschine über ein Ventil in die Abtropfschale entleert. Durch diesen Vorgang wird die komplette Brühgruppe und das Innenleben der Maschine gereinigt.
Schritte wiederholen:
Diesen Vorgang wiederholt man bis das Reinigungsmittel verbraucht ist (ca. 10 mal). Im Anschluss wiederholt man die Rückspülung weitere 10 Mal ohne Kaffeefettlöser. Zum Schluss wird der Siebträger, das Blindsieb und die Abtropfschale gründlich unter fließendem Wasser gereinigt und die Espressomaschine noch einige Male auf klassische Art gespült.
Rückspülung wie oft?
Die Rückspülung sollte in der Gastronomie täglich durchgeführt werden. Im Privaten Gebrauch reicht es, wenn die Rückspülung einmal in der Woche mit Fettlöser durchgeführt wird.
Die Variante mit Fettlöser dann wie oben beschrieben einmal pro Woche angehen!
Welches Blindsieb ist das Richtige?
Das wichtigste beim korrekten Einsatz eines Blindsieb ist die Größe. Diese sollte exakt eingehalten werden, da bei größeren Abweichungen die Rückspülung nicht mehr richtig funktioniert.
Blindsiebe werden aus verschiedenen Materialien gefertigt. Verbreitet sind hierbei in der Regel Gummi und Edelstahl.
Für welches Material man sich entscheidet, hängt von persönlichen Präferenzen ab. Die Ausführungen aus Gummi sind günstiger, dafür nicht so langlebig. Die Blindsiebe aus Edelstahl kosten mehr, sind dafür aber qualitativ hochwertiger.
Fazit
Der Geschmack des Espressos hängt erheblich von der Sauberkeit der Espressomaschine ab. Bei der Reinigung von Siebträgergeräten wird oft die Reinigung des Brühkopfes und des Duschsiebs nicht vollständig durchgeführt.
Mithilfe eines Blindsiebes sollte regelmäßig eine Rückspülung erfolgen, wodurch Brühkopf und Duschsieb gereinigt werden. Wer eine Rückspülung im privaten Bereich einmal in der Woche durchführt, pflegt seine Maschine und hat keine Probleme mehr mit ranzig schmeckendem Espresso.