Dein Espresso schmeckt zu sauer?
Die Gründe für zu sauren Espresso sind vielfältig. Doch in diesem Artikel findest du heraus, wieso dein Espresso zu sauer schmeckt und was du dagegen tun kannst.
Wie stellt man fest, ob der Espresso zu sauer ist?
Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: am Geschmack. Wenn du dich noch nicht so gut mit Espresso auskennst und nicht weißt, wie ein guter Espresso schmecken sollte, dann kannst du zunächst deine Geschmackspalette erweitern. Bestell in Cafés oder beim Bäcker immer mal wieder einen Espresso. Du kannst dir auch eine zweite Meinung dazu einholen, ob dein Espresso zu sauer schmeckt. Doch eigentlich kannst du auf deinen Geschmack vertrauen: wenn dir der Espresso zu sauer vorkommt, ist er das wahrscheinlich auch.
Gründe für zu sauren Espresso und was man dagegen tun kann
Espresso kann aus den verschiedensten Gründen zu sauer schmecken. Eine mögliche Ursache ist, dass die Bohnen zu grob gemahlen wurden. Wenn du die Espressobohnen selber mahlst, kannst du den Mahlgrad anpassen. Kaufst du den Espresso bereits gemahlen, dann sollte der Mahlgrad auf der Verpackung stehen.
Es kann auch sein, dass die Bohnen für deinen persönlichen Geschmack zu hell geröstet sind. Falls das der Fall ist, probier dich einfach durch dunklere Röstungen durch.
Ein weiterer Grund für zu sauren Espresso ist eine zu kurze Durchlaufzeit. Dein Espresso sollte nach der allgemeinen Empfehlung für 20 bis 30 Sekunden durchlaufen. Versuch also die Extraktionszeit anzupassen.
Möglich ist auch, dass ein zu niedriger Brühdruck für den sauren Espresso verantwortlich ist. Der perfekte Brühdruck für Espresso liegt bei rund 9 bar. Durch Anpassung des Brühdruck erhältst Du entsprechend unterschiedliche Ergebnisse in der Tasse. Leider lässt sich bei vielen Siebträgermaschinen der Brühdruck nicht so ohne weiteres anpassen. Oft muss im Inneren der Maschine eine Schraube am Expansionsventil justiert werden und man erhält einen angepassten Brühdruck. Vermutlich findest du dazu eine Hilfestellung in der Bedienungsanleitung der Maschine.
Dein Espresso kann auch zu sauer sein, wenn die Wassertemperatur zu niedrig ist. Die ideale Temperatur liegt bei 90-96 Grad Celsius. Liegt die Brühtemperatur z.B. bei unter 90 Grad, dann wird der Espresso in der Regel zu sauer. Das kannst du verhindern, indem du die Maschine vor der Zubereitung ganz aufheizen lässt. Außerdem gilt die Faustregel: je heller die Röstung, desto heißer sollte die Brühtemperatur sein.
Der Espresso kann auch deshalb sauer schmecken, weil das Verhältnis (Brew Ratio) von Wasser und Espressopulver nicht stimmt. 8-9 Gramm pro Tasse sind ein guter Richtwert für kräftige Espressi.
Die Wasserqualität spielt bei der Zubereitung von Espresso eine große Rolle. Ist das Wasser zu weich oder zu hart, dann kann der Espresso sauer werden. Um herauszufinden, ob dies der Grund für den sauren Espresso ist, kannst du statt Leitungswasser stilles Mineralwasser wie z.B. Volvic ausprobieren. Ein guter Wasser-Härtegrad für Espresso liegt bei 3° dH – 7 °dH.
Wenn du die Maschine perfekt eingestellt hast, den Mahlgrad und Röstungsgrad angepasst und auch sonst alles richtig gemacht hast und dein Espresso trotzdem einmal sauer schmeckt, kann das an einer defekten Bohne in der Tüte liegen. In dem Fall spricht man vom „sour bean defect“. Wenn diese den sauren Espresso verschuldet hat, brauchst du nichts weiter tun. Die nächste Tasse Espresso wird wieder lecker schmecken.
Fazit
Von Wasserhärte und -temperatur bis hin zu der Mahlung gibt es vielfältige Gründe für einen sauren Espresso. Die meisten lassen sich durch Einstellungen an der Maschine oder die Wahl der Espressobohnen ausmerzen. Ist die Maschine erst einmal perfekt eingestellt, sollte ein gut schmeckender, aromatischer Espresso ein Kinderspiel sein.