Espresso vs. Kaffee

Espresso vs. Kaffee – Die Unterschiede im Überblick

Was ist der Unterschied zwischen Espresso und Kaffee? Lies hier, was das besondere an Espressobohnen ist und wie sich Espresso und Kaffee in der Zubereitung unterscheiden.

Der Ursprung von Espresso und Kaffee ist der gleiche: die Kaffeepflanze. Die grünen Bohnen sind zum Zeitpunkt der Ernte aber noch ungenießbar. Erst mit dem Röstvorgang werden die wichtigen Aromastoffe freigesetzt.

Espresso und Kaffee unterscheiden sich vor allem in zwei Punkten: Der Röstung sowie der Zubereitung. Hier erfährst du, welche Zubereitungsmethoden es gibt und was den Geschmack und Koffeingehalt von Espresso und Kaffee unterscheidet.

Espresso und Kaffee

Espresso Exktraktion mit bodenlosem Siebträger. So schön kann kein Filterkaffee aussehen.

Was ist der Unterschied zwischen Espressobohnen und Kaffeebohnen?

Bei der Ernte sind die Bohnen, die sowohl für Espresso als auch für Kaffee verwendet werden, noch grün und ungenießbar. Erst die Röstung sorgt dafür, dass der Geschmack zum Vorschein kommen kann. Für beide Getränke werden Arabica und auch Robusta Bohnen verwendet.

Was ist das besondere an Espressobohnen? Espressobohnen werden länger geröstet – etwa 15 bis 18 Minuten. Bei Kaffeebohnen liegt die Röstdauer bei nur ca. 10 bis 15 Minuten. Die längere Röstung von Espressobohnen sorgt dafür, dass die Bohnen dunkler werden und der Säuregehalt abnimmt.

Espressobohnen kannst du meist auch optisch von Kaffeebohnen unterscheiden. Sie zeichnen sich durch ihre dunklere Farbe und glänzende Oberfläche aus. Letztere entsteht, weil mit längerer Röstdauer mehr natürliche Öle aus der Bohne gelöst werden.

Bohnen für Kaffee sind dagegen heller. Hier ist der Säuregehalt höher und eher fruchtige Aromen kommen zu tragen.

Gut zu wissen: Während man in der Vergangenheit mehr darum bemüht war, in Espressobohnen eher die Bitterstoffe als die Fruchtsäuren zum Vorschein zu bringen, gingen in den letzten Jahren immer mehr Röstereien dazu über, auch Espressobohnen heller zu rösten. Dadurch kommen interessante fruchtige Geschmacksnoten zustande – wie zum Beispiel Citrus oder Erdbeere. Für welchen Grad der Röstung du dich entscheidest, hängt letztendlich von deinen persönlichen Präferenzen ab und musst du für dich selbst herausfinden.

Unterschiede in der Zubereitung

Die Zubereitung von Espresso

Espresso ist generell teurer als Kaffee und schwieriger zuzubereiten, unter anderem, weil spezielles Equipment benötigt wird. Für die ambitionierte und professionelle Zubereitung von Espresso wird in den allermeisten Fällen eine Siebträgermaschine verwendet.

Die Kaffeebohnen werden für Espresso sehr fein gemahlen. Mit einem Tamper wird das Kaffeemehl dann im Siebträger verdichtet. Die Siebträgermaschine presst mit hohem Druck von etwa 9 bar heißes Wasser durch das verdichtete Kaffeepulver. Das Wasser hat dabei eine Temperatur von etwa 90-96 Grad Celsius. Nach 25-30 Sekunden ist die Extraktion beendet und es sind etwa 20-25 ml Espresso entstanden.

Kennzeichnend für einen Espresso ist die Crema, die hellbraune Schicht auf dem Espresso, die während der Extraktion aufgrund des hohen Drucks entsteht.

Schon die kleinsten Veränderungen in Kaffeemenge, Mahlgrad, Brühtemperatur und Extraktionszeit können große Auswirkungen auf den Geschmack des Espressos haben. Die Zubereitung von Espresso ist also wirklich eine kleine Wissenschaft für sich – viele Dinge müssen genau aufeinander abgestimmt sein, um den perfekten Espresso-Shot zu extrahieren.

Die Zubereitung von Kaffee/Filterkaffee/Brühkaffee

Während Espresso gerne als “schnelles Getränk” bezeichnet wird, das man auf dem Sprung trinkt, nimmt man sich für Brühkaffee etwas mehr Zeit. Gerade in der letzten Zeit erfreut sich Filterkaffee wieder immer mehr Beliebtheit und ist regelrecht zum Trend geworden. Diese Methode der Zubereitung ist Teil der “Slow Coffee Bewegung” – man nimmt sich Zeit für die Zubereitung und das Genießen des fertigen Getränks.

“Pour Over” Methoden

Eine sehr einfache und günstige Art Kaffee zuzubereiten ist mit Hilfe eines Handfilters. Im Englischen wird die Filtermethode auch als “Drip” oder “Pour Over” bezeichnet. Dabei wird gemahlener Kaffee in einen Filter gegeben und mit heißem Wasser übergossen.

Der Mahlgrad für Filterkaffee ist gröber als für Espresso. Das liegt daran, dass bei der Extraktion kein Druck notwendig ist und das Wasser zu fein gemahlenen Kaffee nicht so einfach durchdringen könnte. Die optimale Wassertemperatur für Filterkaffee liegt zwischen 88 und 96 Grad Celsius.

Je nachdem, wie viel Kaffee du brühen möchtest, variiert natürlich die verwendete Kaffeemenge und auch die Brühzeit. In der Regel wird der Kaffee für ca. 2-6 Minuten aufgebrüht und dann gefiltert. Verwendest du weniger Wasser, solltest du die Brühzeit entsprechend kürzer halten.

Filterkaffee ist sehr viel weniger konzentriert als Espresso. Bei dieser Art der Zubereitung werden nur etwa 1-2% der Kaffeearomen im Wasser gelöst, während es beim Espresso fast 10% sind. Der Kaffee hat keine Crema und ist sehr klar.

“Full Immersion” Zubereitungsverfahren

Auch die French Press wird gerne zur Kaffeezubereitung verwendet. Dieses Verfahren wird auch als “Full Immersion” bezeichnet, da hier das Kaffeepulver während des gesamten Brühvorgangs mit dem Wasser in Kontakt ist.

Die im Kaffee vorhandenen Fette und Öle werden anders als beim Handfilter nicht herausgefiltert, weshalb sich der Kaffee durch mehr “Körper” auszeichnet. Auch hier werden die Menge an Kaffeepulver, der Mahlgrad und die Ziehzeit je nach Geschmackspräferenz variiert, um optimale Ergebnisse zu erhalten.

Wie unterscheiden sich Espresso und Kaffee im Geschmack?

In einem Espresso sind rund 10% der Aromastoffe des Kaffees im Wasser gelöst (sehr viel mehr als bei allen anderen Zubereitungsformen). Deshalb schmeckt dieser auch sehr viel intensiver und kräftiger als eine Tasse Kaffee. Generell wird der Geschmack von Espresso als dunkel, cremig und eher bitter beschrieben – das genaue Geschmacksprofil ist aber natürlich abhängig von den verwendeten Bohnen, der Röstdauer sowie der Extraktion.

Filterkaffee verfügt über weniger Körper als Espresso und ist daher im Geschmack etwas weniger voll. Der Geschmack ist weicher, runder und leichter als der von Espresso.

Was hat mehr Koffein?

Hat ein Espresso wirklich mehr Koffein als ein Kaffee? Auf die gleiche Menge gesehen ja: Der Espresso enthält mehr Koffein als Kaffee, was auf die stärkere Konzentration zurückzuführen ist. Während auf 100 ml Espresso etwa 100 mg Koffein kommen, sind es bei Kaffee nur 80 mg.

Gut zu wissen: Da du jedoch wahrscheinlich nicht eine ganze Kaffeetasse Espresso trinkst, sondern nur einen oder zwei Shots, konsumierst du beim Trinken von Espresso unterm Strich aber weniger Koffein.

Milchbasierte Mischgetränke – Cappuccino, Latte Macchiato und Flat White

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch sogenannte Mischgetränke wie Cappuccino & Co. Die Basis für diese ist immer der Espresso. Doch was genau sind die Unterschiede zwischen Cappuccino, Latte Macchiato und Flat White und wie unterscheiden sie sich in der Zubereitung?

Cappuccino

Der Cappuccino, der “Klassiker” unter den Mischgetränken, besteht normalerweise aus einem einfachen Espresso und zwei Teilen Milch. Dabei setzt sich die Milch aus einem Teil heißer Milch und einem Teil Milchschaum zusammen.

Flat White

Der Flat White – der “flache Weiße” – wird nicht selten mit dem Cappuccino verwechselt.

Die Unterschiede sind folgende: Der Flat White wird mit einem doppelten Espresso oder einem doppelten Ristretto (einem “verkürztem” Espresso mit einem Brühverhältnis von 1:1) zubereitet. Außerdem ist der Milchschaum feinporiger und flüssiger als bei einem Cappuccino. Beide Getränkearten werden meist mit kunstvoller Latte Art verziert. Der Flat White hat jedoch einen intensiveren Geschmack und kommt meist in einer kleineren Tasse (150 ml anstatt 200 ml) daher.

Latte Macchiato

Der Latte Macchiato ähnelt dem Cappuccino hinsichtlich der Zusammensetzung: Auch hier werden ein Teil Espresso, ein Teil heiße Milch und ein Teil Milchschaum verwendet. Jedoch wird der Latte Macchiato in einem hohen Glas serviert. Der Milchschaum wird bei der Zubereitung zuerst eingegossen, danach erst folgt der Espresso, sodass die einzelnen Schichten im Glas gut sichtbar sind.

Zusammenfassung: Unterschiede zwischen Espresso und Kaffee

Espresso und Kaffee unterscheiden sich zum Einen in der Röstung:

  • Die Röstdauer für Espressobohnen beträgt 15 bis 18 Minuten.
  • Bei Kaffeebohnen liegt die Röstdauer bei 10 bis 15 Minuten.
  • Espressobohnen sind meist dunkler und haben eine glänzende Oberfläche.

Außerdem gibt es Unterschiede in der Zubereitung:

  • Espresso wird mit hohem Druck von 9 bar gebrüht. Für Kaffee ist kein Druck notwendig.
  • Der Mahlgrad ist für Espresso viel feiner als für Kaffee.
  • Espresso wird innerhalb von 25-20 Sekunden extrahiert, während Filterkaffee bis zu 6 Minuten lang aufgebrüht wird.

Auch in Optik und Geschmack gibt es Differenzen:

  • Espresso verfügt über die berühmte Crema.
  • Kaffee hat keine Crema und vor allem Filterkaffee ist sehr klar.
  • Espresso schmeckt sehr viel kräftiger, schwerer und intensiver als Kaffee, da mehr Aromastoffe gelöst wurden.
  • Auf 100 ml Espresso kommen ca. 100 mg Koffein, während es bei Filterkaffee nur etwa 80 mg sind. Trinkst du einen Espresso vs. eine Tasse Filterkaffee, hat der Filterkaffee mehr Koffein.